MagnoliaTree: Inspiring Brave Leaders

Tim Noldin über neues Denken in der Karriereberatung und Coaching-Industrie

MagnoliaTree Season 4 Episode 3

In dieser Episode von "Inspiring Brave Leaders" spricht Tim Noldin, Gründer von Coachfident, erfahrener Coach und Wirtschaftspsychologe, über seine Einsichten und Erfahrungen in der Coaching-Industrie. Erfahren Sie, wie Tim den Karriereberatungsmarkt mit seinem innovativen Ansatz transformieren möchte und welche Rolle die Qualitätssicherung in der Auswahl von Coaches spielt.

Im Verlauf des Gesprächs vertieft Tim die Diskussion über das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Coaching-Sektor. Er beleuchtet, wie übersättigte Märkte die Notwendigkeit für strengere Auswahlprozesse und Qualitätssicherung verstärken, um die Integrität der Coaching-Dienstleistungen zu gewährleisten. Tim teilt seine Ansichten darüber, wie wichtig es ist, dass Coaches nicht nur methodisch versiert, sondern auch in der Lage sind, echte Veränderungen und Ergebnisse für ihre Klient:innen zu erzielen.


(0:30) Schön, dass Sie wieder reinschalten zu unserem Podcast Inspiring Brave Leaders. Mein Gast (0:36) heute ist Tim Noldin. Habe ich das richtig ausgesprochen, Tim? (0:40) Perfekt, Sabine.Ideal. (0:42) Wunderbar. Tim ist unter anderem ein Gründer, aber auch ein sehr erfahrener Trainer und Coach.(0:49) Und wir hatten uns vor kurzem in einem Wiener Lokal getroffen und uns kritisch mit der (0:54) Coaching-Branche auseinandergesetzt. Und ich fand, dass wir genau dieses Gespräch (1:00) fortsetzen sollten in unserem Podcast. Und ich freue mich wirklich sehr, Tim, (1:04) dass du dir die Zeit nimmst für dieses Gespräch.(1:07) Ja, vielen lieben Dank. Ich freue mich auch schon riesig. Ich finde, (1:09) wir hatten damals wirklich einen tollen Austausch und freue mich, den jetzt fortzusetzen.(1:13) Super. Und Tim, vielleicht sagst du erst mal selbst ein bisschen was. Also gerade vielleicht (1:18) auch über Coachfident, über deinen Hintergrund.Du hast ja schon sehr früh auch selbst mit (1:23) Training und Coaching angefangen, damit wir dich gut einordnen können mit deiner Expertise. (1:29) Ja, natürlich sehr gern. Also vielleicht ein kurzer Abriss.Ich habe mit 17 angefangen, (1:35) im Seminarraum zu stehen, noch wirklich quasi ganz frisch, auch damals ehrenamtlich, (1:41) und habe einfach gemerkt, okay, das ist die Welt, die mir Freude macht, wo ich super meine (1:46) Stärken auch nutzen kann. Ich habe gemerkt, okay, Menschen und wie sich Menschen verhalten, (1:51) interessiert mich. Habe dann Wirtschaftspsychologie studiert, habe Coachingausbildung gemacht, (1:56) Lebens- und Sozialberater für alle, die in dem Thema drin sind, und dann noch andere (2:01) Coachingausbildungen obendrauf gemacht.Habe damit die Branche recht gut kennengelernt (2:06) und war in Wirklichkeit die ganze Zeit immer für große Unternehmen, für unterschiedliche kleinere (2:12) Firmen tätig, in unterschiedlichen Bereichen, im Training und im Coaching, und habe vor drei (2:17) Jahren einen Coach für den gegründet, eine Karriereberatung, wo wir mit einem Coaching-Netzwerk, (2:22) für das ich zuständig war, von am Ende über 80 Coaches, unsere Klienten speziell im Bereich (2:30) Karriereberatung auch begleitet haben. Das war so das, was ich die letzten Jahre gemacht habe. (2:35) Das heißt, kurz zusammengefasst, das, was mich mein Leben lang begleitet, ist, wie kann ich (2:41) Verständnis über menschliches Verhalten, also so die Kompetenzen der Psychologie nutzen, (2:45) um es mir im wirtschaftlichen Alltag leichter zu machen.(2:49) Super, und du hast natürlich einen wirklich beeindruckenden Track-Record, (2:52) wenn ich das so sagen darf, als Gründer. Also als Gründer ein profitables Unternehmen zu gründen, (2:59) ist schon, finde ich, eine Leistung. Also herzlichen Glückwunsch dazu.(3:02) Magst du kurz sagen, was CoachVident macht oder gemacht hat? (3:07) Ja, also mit CoachVident sind wir eine Karriereberatung, die es auch immer noch gibt. Ich (3:13) bin jetzt nach drei Jahren dann rausgegangen, weil wir vielleicht nachher kurz noch darüber (3:18) sprechen, aber gerade einfach für alle Zuhörerinnen und Zuhörer, es gibt CoachVident noch, (3:22) also eine Top-Karriereberatung, wo wir Menschen geholfen haben, einfach wirklich einen passenden (3:29) Job zu finden für die eigene Vita, für das, was ich machen möchte. Und diese Kombination aus, (3:36) wo kriege ich das ideale Gehalt, die ideale Tätigkeit, die mir Freude macht, aber auch so (3:43) den idealen Zukunftsplan, das haben wir gemacht.Und das hat sich natürlich über die letzten drei (3:48) Jahre auch sehr, sehr stark entwickelt. Also wir haben begonnen mit einer Coaching-Vermittlung, (3:52) also haben wirklich gesagt, okay, es ist total schwierig, den passenden Coach für einen selbst (3:57) zu finden, egal welches Thema. Und das war so die erste Hypothese, mit der wir reingegangen sind.(4:02) Und deswegen haben wir auch dann sehr breit uns im Coaching-Markt umgeschaut, was gibt's, (4:06) was sind die Leute, mit denen wir auch zusammenarbeiten wollen, was gibt's für Ausbildungen, (4:11) was gibt's für Kompetenzen, die man in dem Coaching-Markt haben kann. Und gerade ebenso (4:16) aus dieser Anfangszeit haben wir dann sehr viel gelernt, was funktioniert, was funktioniert nicht, (4:21) wer bewegt sich auch in dem Coaching-Markt bei vielen zu Recht und bei einigen meiner Meinung (4:27) nach auch ein bisschen zu Unrecht. Ja, und meiner Meinung nach auch.Und du hast ja schon gesagt, (4:32) du hattest am Ende, hattet ihr 80 Karrierecoaches. Also mit wie vielen Coaches hast du in diesem (4:38) Auswahlverfahren, in diesem dem Marktscannen-Verfahren gesprochen, glaubst du? (4:44) Ich würde wahrscheinlich sagen, so knapp 300 bis 350, wo wir wirklich enger uns angeschaut haben, (4:51) wollen wir mit denen zusammenarbeiten oder nicht. Das Spannende, vielleicht um da gleich direkt (4:56) reinzustarten, war das ganz am Anfang, uns auch aus einer unternehmerischen Seite was total (5:02) Spannendes an dem Markt aufgefallen ist, nämlich, dass die Supply-Seite viel größer ist als die (5:07) Demand-Seite.Interessant. Muss man auch dazu sagen, wir waren jetzt im klassischen B2C-Coaching, (5:14) also wirklich Direct-to-Customer und wir hatten extrem viele Coaches, die sich aktiv bei uns (5:20) gemeldet haben, ob sie für uns arbeiten können. Natürlich immer mit der Grundhypothese, (5:26) ich brauche Klienten und wie komme ich zu denen? Für uns war es viel schwieriger, (5:32) passende Klienten zu lukrieren und zu generieren, als tatsächlich den Coachpool aufzubauen.Also, (5:41) hätten wir die Tore geöffnet und einen Aufruf gestartet, wer möchte für uns arbeiten, (5:46) hätte man uns wahrscheinlich überschwemmt, aber es war tatsächlich eher die Aufgabe, (5:52) aus der Masse der Coaches die passenden rauszufinden, als umgekehrt. (5:58) Da sind wir schon gleich bei einem ganz interessanten Thema. Du hast ja, (6:02) das ist ja wirklich leider so, das ist auch mein Eindruck und ich habe jetzt nicht mit (6:06) 350 Coaches gesprochen.Ehrlicherweise versuche ich es zu vermeiden oft, mit vielen Coaches zu (6:12) sprechen, aber da sage ich vielleicht auch später nochmal was zu meinem Warum. Aber es ist natürlich (6:18) schon interessant. Das heißt, es gibt also in diesem Markt sehr, sehr, sehr viele Anbieter (6:23) und gar nicht so viel Nachfrage dafür.Ja, vor allem, und ich glaube, da muss man jetzt (6:30) schon wieder eine Ebene tiefer gehen, in meiner Wahrnehmung gibt es, also muss man es ja klar (6:36) unterscheiden, ich glaube, in den Branchen intern kann man das ganz gut, nämlich in Coaching und (6:41) Training. Coaching wäre jetzt für mich wirklich das Klassische, aus zum Beispiel einer systemischen (6:48) Richtung kommenden, ich helfe einem Menschen bei der Lösungsfindung, durch Fragetechniken, (6:55) weniger durch eine reine Kompetenz, die ich weitergebe, ähnlich wie in einer Beratung zum (7:02) Beispiel. Auf der anderen Seite gibt es Trainings, wo ich was lerne oder eben Beratungen.Jetzt kann (7:07) das der Klient aber nicht wirklich unterscheiden und ich glaube, es gibt einen total großen Demand (7:13) da draußen für, ich möchte was lernen, ich möchte mich weiterentwickeln, ich möchte, dass du mir (7:19) sagst, wie ich tun soll, da bin ich total dabei, großer Demand. Ich glaube nur, dass halt einfach (7:27) ganz viele, und da gibt es auch viele große Marketingagenturen, gerade speziell in Deutschland, (7:31) die einfach gesagt haben, wir nennen das jetzt einfach Coaching, nämlich den Fakt, dass ich (7:37) dir was beibringe. Und daraus kommt dann ein Bewerbungscoaching oder ein Führungskräftekoaching (7:45) oder ein Marketingcoaching, was in Wirklichkeit im Begriff nichts mit dem Thema Coaching tatsächlich (7:54) zu tun hätte, sondern das ist eigentlich im klassischen Begriff Training.Absolut. Auf der (8:00) anderen Seite, wenn ich jetzt eine Coachingausbildung mache, bei einem Coachinginstitut, hat das ja (8:06) nichts mit Wissensvermittlung zu tun im Regelfall, sondern ganz viele eben mit Fragetechniken und so. (8:12) Und da, glaube ich, sind wir schon am Anfang in dieser Krux drin, dass natürlich Institute ihre (8:18) Coachingausbildungen verkaufen wollen, sagen, bei uns kannst du eine Ausbildung zum Lebens- und (8:23) Sozialberater machen, die kostet ein irres Geld und dauert drei Jahre und damit kannst du dann (8:29) Coachen.Das hartgesprochen, das, wozu die ausgebildet werden, am Ende aber viel weniger (8:36) Leute brauchen oder tatsächlich kaufen, als Leute, die sich wünschen, mit genau so etwas Geld zu (8:43) verdienen, nämlich sich damit dann selbstständig zu machen, das ist die Krux im Markt. Und deswegen (8:49) gibt es extrem viele Coaches oder Personen, die eine Coachingausbildung machen und sich (8:52) dazu ausbilden lassen und dann selbstständig machen damit oder teilselbstständig oder ich nenne es (8:58) Hobby-Selbstständig und dadurch, glaube ich, kommt es zu dieser Schieflage im Markt. (9:04) Und um das vielleicht für unsere Zuhörenden außerhalb Österreichs zu erklären, (9:07) Lebens- und Sozialberater ist ein besonders gestützter Begriff hier in Österreich, (9:11) eine besondere Ausbildung, in der man auch sehr viel Praxis mitbringen muss und man bekommt dann (9:18) einen Gewerbeschein, der heißt dann Lebens- und Sozialberater.Das ist vielleicht etwas (9:23) vergleichbar wie der oder die Heilpraktikerin in Deutschland zum Beispiel, aber das ist einfach (9:32) nur zur Einordnung. Ich finde das sehr interessant. Entschuldige, du wolltest gerade was sagen.(9:37) Nein, ich glaube, was da vielleicht wichtig ist für Deutschland, ist, dass über diesen Begriff (9:40) in Österreich ja das Thema Coaching tatsächlich geschützt wäre. In Deutschland wäre ja der (9:46) Begriff Coaching nicht geschützt, kann jeder auf seine Website schreiben. In Österreich darf nur (9:50) ein Lebens- und Sozialberater Coaching draufschreiben, das wird aber de facto nicht (9:55) geahndet, aber deswegen ist auch dieser Lebens- und Sozialberater in Österreich so relevant für das (10:00) Coaching-Business.Ja, absolut, weil du darfst das Unternehmensberater, also so wie wir jetzt zum (10:06) Beispiel, dass du auch coachen, allerdings eben in diesem Führungskontext. Also unternehmerischer (10:12) Kontext. Genau, im unternehmerischen Kontext.Und da gibt es sogar Auflagen, glaube ich, (10:18) aber das bitte selbst nachschauen. Ich glaube, das sind 20 Prozent des Umsatzes maximal. Also (10:23) insofern, das spielt dann natürlich auch eine große Rolle hier in Österreich.Aber ich glaube, (10:27) insgesamt ist es so, wie du sagst, es gibt sehr, sehr viel Angebot im Markt. Es gibt (10:31) wahnsinnig viele Ausbildungen mit unterschiedlicher Qualität und damit gibt es auch sehr viele (10:38) Personen, die gerne coachen aus unterschiedlichsten Motivationen. Und du hast einleitend, du hast (10:44) ein paar Sachen gesagt, wo ich dachte, ja genau, da müssen wir drüber reden.Ich fand es sehr (10:49) spannend, wie habt ihr ausgewählt? Weil so wie ihr ausgewählt habt für euer Geschäft, (10:54) für euer Unternehmen, wo ja natürlich das Coach-Vident davon gelebt hat, wie gut ist die (10:58) Qualität der Coaches für euer B2C-Geschäft und wie wäre die Arbeit empfohlen? Das ist, denke ich, (11:05) auch sehr anwendbar für alle Personen, gerade vielleicht alle Führungskräfte, die zuhören (11:10) und sich überlegen, wie finde ich eigentlich einen guten Coach? Ich glaube, ihr habt das sicherlich (11:14) nochmal ganz spannende Ansätze gehabt und du natürlich selbst in den Gesprächen sowieso. (11:18) Ja, also das, was für mich total erkennbar war, ist, wir wollten uns nicht auf irgendwelche (11:23) externen Gütersiegel fixieren. Also nur, dass ich jetzt irgendeine ISO-Zertifizierung habe (11:30) oder irgendwo in einem Dachverband Mitglied bin, war für uns nicht ausschlaggebend.Und da gibt (11:36) es ja ganz viele Anbieter, die das als Kriterium zum Beispiel heranziehen. Aber für uns war wichtig, (11:40) diese Qualitätskontrolle im Haus quasi zu haben und zu wissen, okay, mit wem arbeiten wir, (11:46) weil es ja nicht nur um die Frage gegangen ist, ist es ein guter Coach oder nicht, sondern die (11:52) Frage weiter für wen, weil wir ja dann dieses Matching auch machen mussten und sagen, okay, (11:57) auf welchen Klienten würde dieser Coach dann passen und wen nicht. Also das heißt, (12:01) das hat nochmal eine Ebene drüber gehabt.Was wir gemerkt haben ist, natürlich haben wir uns den (12:06) Lebenslauf anschauen müssen, natürlich haben wir uns mal anschauen müssen, was ist der Track Record, (12:09) aber bei uns waren es dann wirklich einfach Probe-Coachings in einem Gespräch mit mir. Also (12:16) es war unmöglich herauszufinden anhand von reinen Kriterien, die ich schriftlich mir geben lasse, (12:23) ob die Person dann tatsächlich in Coaching-Situationen für uns angemessen reagiert, (12:29) so nenne ich es jetzt mal. Warum? Weil auch da wieder jetzt, ich möchte nicht nur Coaching-Ausbildungen (12:36) schlecht machen in keinster Weise, aber es gibt einfach viele Coaching-Ausbildungen, (12:39) die auch keine wirkliche Abschlussprüfung haben, durch die nur jemand fallen könnte.(12:44) Das heißt, nur das Zertifikat zu haben, heißt jetzt noch nichts. Ja, das stimmt. Auf einen (12:48) Zettel zu schreiben, dass ich dann 500 Coachings gemacht habe, für die ich aber nie mehr gezahlt (12:53) habe oder irgendwie sowas, ist auch noch keine Garantie oder keine Qualitätssicherung und (13:01) damit wird es extrem schwierig, das in irgendeiner Art und Weise zu überprüfen, wenn man nicht mit (13:07) den Personen selber arbeitet, ein Gefühl für die Person kriegt und am Ende sagt, unabhängig (13:13) von der Ausbildung, die Person hat Kompetenzen, die mich weiterbringen.Und da spreche ich immer (13:19) wirklich auch von Fachkompetenz im methodischen Bereich, im Sinn von, okay, hilft mir die Person (13:26) über die Basis der Fragetechniken weiter in den richtigen Momenten, aber auch natürlich einfach (13:32) in den branchenrelevanten Kompetenzen. Kann die mir einen Tipp geben, wenn ich nicht weiter weiß? Ist (13:39) die kompetent in dem, was sie mir da auch erzählt? Und das ist halt was, was man nicht in einer (13:43) Coaching-Ausbildung lernt im Regelfall. Ich glaube aber, dass es das braucht für das Coaching.Auch (13:49) wenn wir in jeder Coaching-Ausbildung hören, der Klient hat die Lösung und wir geben keine Lösungen (13:53) und, und, und. Ich glaube nicht daran, dass das tatsächlich funktioniert, sondern am Ende des (13:58) Tages, und ja, ich muss das sprachlich abgrenzen, wenn der eine Frage hat, wo seine Fachexpertise (14:03) braucht, um die zu beantworten, dann kann ich dem noch 15 Mal fragen, was er vielleicht denkt oder (14:08) gespürt oder sonst was. Da will der von mir als Fachmann eine Fachmeinung.Absolut. Und das kann (14:15) ich nur abprüfen in einem direkten Gespräch. Ja, nein, nein, absolut.Ich glaube, das, was du ansprichst, (14:19) dieses gedebte Wissen, wie ich das nenne, das ist sehr relevant. Und auch ich tue mir wahnsinnig (14:24) schwer mit der sokratischen Methode, also dieser Methode, ich stelle Fragen und mein Gegenüber kommt (14:31) über die Fragen auf Einblicke. Ich glaube, es gibt Situationen, in denen das wirklich eine gute (14:37) Methode ist und es gibt Situationen, in denen es absolut limitiert ist.Und alles, was blau, was, (14:42) was blinde Flecken sind, alles, was Elemente sind mit konkreten Ratschlägen, die oder konkreten (14:51) Handlungsimpulsen. Wenn ich den Raum schaffe, dass es frei genug ist im Coaching, das da zu (14:56) lassen oder zu nehmen, dann glaube ich, ist es wirklich wesentlich. Also da auch ein Stück weit (15:02) in mir selbst die Flexibilität zu haben, einen Perspektivwechsel zu machen zu können und zu (15:07) schauen, was braucht das jetzt gerade.Und da kommt die Methodenvielfalt ja auch sehr zu tragen. Dass (15:12) ich wirklich eine Methoden-Werkzeugkiste, Methodenkoffer habe, der einfach sehr, (15:18) sehr vielfältig ist. Weil jeder Coaching-Prozess, zumindest in meiner Erfahrung, ist einfach sehr (15:23) individuell begleitet.Und da ist diese Vielfalt für mich so wichtig. Ich habe mal so ein bisschen (15:30) die These aufgestellt und ich habe selber ja auch viel in Coaching-Ausbildungen gelehrt. Ich weiß (15:36) nicht, wie viel Selbstschutz es auch von Coaching-Ausbildungen ist, den Leuten beizubringen, (15:41) wir geben keine Tipps.Weil ja, es sitzen ganz oft Leute in Coaching-Ausbildungen, die halt (15:46) dann einfach diese Unterscheidung zwischen Fachmeinung und Meinung nicht trennen können. (15:52) Und dann jemanden, der halt einfach keine Kompetenz in dem Feld hat, wenn mir der dann sagt, ja, (15:57) ich würde das machen, aber das keine qualifizierte Meinung ist, ja okay, dann ist es natürlich ein (16:02) Blödsinn, einen Tipp zu geben. Aber ich breche halt einfach eine Lanze für Fachleute im Coaching.(16:10) Und wenn Leute keine Ahnung haben von dem Bereich, in dem sie coachen, dann glaube ich, (16:15) sollten sie nicht coachen. Aber das ist ja das, was ganz oft vermittelt wird in Coaching-Ausbildungen, (16:21) dass es ein Werkzeug ist, unabhängig von der Branche. Und das stimmt auch, aber das (16:26) Coaching-Werkzeug oder das methodische Werkzeug ist nicht das Einzige, das ich brauche, um in (16:32) diesem Bereich erfolgreich und wirksam zu sein.Du hast ja dann mindestens 350 fiktive oder auch (16:38) reale Coaching-Gespräche selbst erlebt. Das finde ich phänomenal. Dein Wissensschatz hier, (16:44) das finde ich wirklich unglaublich, Tim.Das habe ich auch schon gesagt bei unserem Mittagessen, (16:48) aber ich finde, das gehört eigentlich in die Welt. Deswegen bin ich dir so dankbar, (16:52) dass du den Podcast machst. Was würdest du sagen, was differenziert the good, the bad, (16:59) the ugly? Also wo würdest du so eine Trennlinie ziehen? Was macht den Unterschied aus? Und du (17:06) darfst natürlich auch sehr, sehr gerne aus dem Nähkästchen plaudern, also wenn du so ein paar (17:10) vorhanden hast.Das ist sicherlich spannend für alle Zuhörenden. Ich würde mich wirklich (17:16) interessieren, woran erkennst du in so einem Gespräch, ob jemand wirklich kompetent ist und (17:21) gut ist im Coaching? Und wie trennst du dann die Spreu vom Weizen? Ich überlege jetzt gerade selbst, (17:27) kurz, weil es natürlich auch da wieder unterschiedliche Ebenen gibt. Ich finde, (17:30) das oberste Thema ist, habe ich das Gefühl, dass die Person wirklich bei mir ist? Was meine ich (17:40) damit? Ist die Person so sattelfest in ihren Methoden und in dem, was sie tut, dass sie nicht (17:47) mehr über die Methoden nachdenken muss, sondern sich hundertprozentig auf mich und mein Thema (17:54) einlassen kann? Und ich glaube, das ist die Schwierigkeit für das Gegenüber, ist ja, (17:58) erst in die Welt des Klienten einzutauchen und zu sagen, okay, was ist denn tatsächlich das Problem? (18:05) Was sind denn die Blindenflecke, die der in seiner eigenen Thematik hat? Und dafür muss ich aber (18:11) mal verstehen, was ist denn die Thematik des Klienten? Was ist denn die Welt? Und das kann (18:16) ich nicht, wenn ich die ganze Zeit im Kopf bin, bei welcher Methodik könnte ich jetzt verwenden? (18:22) Habe ich da noch irgendwo ein Arbeitsblatt dazu? Was ist eigentlich das Ziel des Ganzen? Bin ich (18:30) da jetzt gerade mein Geld wert? Funktioniert der Zoom-Call? Also, wenn es so Rahmenbedingungen (18:36) gibt, die in irgendeiner Art und Weise störend werden, die unsouverän wirken, da habe ich einfach (18:41) gemerkt, okay, die Person hat zu wenig Routine.Die Person kann dieses Handwerk nicht, die lernt (18:47) das gerade. Und das ist total legitim und absolut okay, das gerade zu lernen. Dann kann ich ja gern (18:54) auch noch quasi Probekunden machen und, und, und.Aber in dem Moment, wo ich professionell mit diesen (19:01) Tools arbeite, glaube ich, braucht es einfach einen Methodenkopf, in dem man tattelfest ist. (19:06) Und dann geht es quasi darum, und das ist jetzt quasi die Ebene drüber, zu verstehen, okay, was ist (19:12) jetzt in dem Gespräch meine Rolle? Und wann nehme ich welche Rolle auch ein? Also kann die Person (19:20) abgrenzen? Bin ich jetzt gerade eher so Advokatus Diaboli, der auch mal dagegen schießt und ganz (19:26) ehrlich sagt, du, darf ich dir was rückspiegeln? Ich glaube, das ist ein Blödsinn. Diese Rolle aber (19:30) auch dann wieder abgrenzen kann zu einer rein Fragestellenden Rolle und Verstehenden, ich nenne (19:36) es jetzt mal eher Detektivrolle.Und dann aber auch wieder zu einer Rolle, der Fachexpertin (19:42) oder des Fachexperten und dann wieder mit konkreten Infos reingehen zu können. Weil das sind ja (19:48) unterschiedlichste Rollen, die ich habe als Coach. Und die wechseln zu können und für den Klienten (19:53) verstehbar zu machen, in welcher die Person jetzt gerade ist, das ist natürlich ein, ich nenne es jetzt mal (20:00) einen Tanz, der einfach mit der Übung kommt.Und an sowas merke ich dann, das sind Coaches, mit denen (20:07) ich gerne arbeite, weil ich sie einfach situationsflexibel auch einsetzen kann. Und was war so in den Gesprächen, (20:14) was waren so die, nennen wir es mal Stilblüten? Was waren so Ausschläge nach unten, wo du gesagt hast, oh wow, okay, also das gibt es auch. (20:24) Ein Ausschlag nach unten war zum Beispiel, also wir haben dann, wie gesagt, diese Probecoachings gemacht.(20:28) Ich bin mit einem Thema gekommen und auch da wieder zum Beispiel, ich habe immer am Anfang, steht für (20:35) mich eine Dienstsetzung. Wenn der Coach nicht verstanden hat, woran wir überhaupt arbeiten, dann brauche ich keinen Coaching-Prozess machen. (20:43) Ich habe mir gedacht, das ist einmal die Baseline.Ich musste echt herausfinden, dass das nichts ist, was Usus ist. (20:51) Dass man das am Anfang mal macht, sondern da ist direkt drauf losgeplaudert worden, was ich nicht tun soll und was nicht jetzt (20:59) gescheit wäre und was man jetzt, wo ich das schon mal probiert habe. Also ich kann mich zum Beispiel an ein Gespräch erinnern, wo ich (21:07) einfach dieses Coaching-Gespräch habe begonnen, mit dem, dass ich kurz den Fall geschildert habe.Drei Minuten und dann das nächste Wort, (21:15) das ich gesprochen habe, war glaube ich nach 33 Minuten. Also die hat mich einfach eine halbe Stunde zugelabert mit dem, was ich jetzt noch tun (21:25) könnte und aber eher so ein bisschen freier Monolog. Die hat dann selber auch noch erkannt, was sie jetzt an ihren aktuellen Vorschlägen selber blöd findet und (21:34) dann hat sie doch wieder zurückgerudert und dann ist völlig klar, was passiert ist.Das ist halt einfach jemand, den ich um seine Meinung gefragt habe. (21:42) Ja, noch nicht einmal. Also es war ja noch nicht einmal ein Dialog, oder? So wie du es beschreibst.(21:47) Gar nicht, ja. (21:47) Ein betreutes Zuhören, ein betreutes Begeben. Interessant.(21:54) Es ist wie, wenn man in der Zeit im Bild oder in irgendeiner Talkshow einen Politiker etwas hinwirft und der eine halbe Stunde durchmacht. Ich hätte sie moderieren müssen. (22:06) Interessant.(22:07) Also das war zum Beispiel eine schöne Thematik. Oder eine andere, ich finde, das ist auch noch, ich glaube, über das haben wir eh auch schon mal gesprochen. (22:14) Das macht ein bisschen ein anderes Thema auf, aber ich habe eine Story von einer Klientin, die sehr spannend war.(22:19) Ja, das wäre interessant, ja. (22:22) Und zwar hatte ich eben eine Klientin, und ich möchte gleich vorweg schicken, es geht mir in der Geschichte überhaupt nicht darum, mich über diese Klientin jetzt in irgendeiner Art und Weise zu echauffieren, (22:32) sondern es geht mir darum, mal klar zu machen, was es für ein Bild von Coaching in der Gesellschaft gibt. (22:38) Und zwar hatten wir eine Klientin, die hat sich bei uns gemeldet und wir hatten eine Call, um herauszufinden, wollen wir zusammenarbeiten, wollen wir nicht zusammenarbeiten.(22:45) Und sie hat mir erzählt, eben eine Stunde lang, weil wir das sehr genau an uns am Anfang immer angeschaut haben und immer noch tun, (22:52) sie kommt aus dem Marketing, weiß allerdings, dass das nicht das Richtige für sie ist, ist total angestanden mit generell diesen Fragen, (22:59) wie gehe ich jetzt weiter vor, soll es ein Branchenwechsel sein, soll es kein Branchenwechsel sein, möchte ich in der Firma bleiben, möchte ich nicht in der Firma bleiben. (23:07) Und ihr größtes Problem war, dass sie einfach gesagt hat, ich habe jetzt schon einige Sachen probiert, ich habe es nicht herausgefunden, ich bin am Ende mit meinem Latein, ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. (23:17) Ich habe ihr einen Angebot gemacht für eine mögliche Zusammenarbeit, wie wir uns das gemeinsam anschauen können, und sie hat gesagt, super, ich schlafe da nochmal eine Nacht drüber.(23:24) Am nächsten Tag hatten wir einen kurzen Follow-up-Call und in dem Follow-up-Call ist sie reingestartet und hat gesagt, (23:30) Jana, sie hat sich das jetzt überlegt, sie möchte nicht mit uns zusammenarbeiten, weil sie jetzt weiß, was sie möchte, (23:39) nämlich sie würde gern bei uns als Coach einsteigen und ob ich ihr die Kriterien oder ob ich ihr mal zusenden kann, (23:46) was also den Vertrag und wann sie anfangen kann und wie das funktioniert. (23:50) Und in dem Moment ist mir natürlich, in Österreich würde man sagen, so das Laden runtergefallen, (23:54) also ich habe selber nicht mehr gewusst, was ich sagen soll, weil wir ja am Tag vorher noch darüber geredet haben, (23:59) dass sie keine Methodik hat und sie nicht weiß, dass sie aus dem Marketing kommt, dass sie in Wirklichkeit keinerlei Ausbildung in dem Bereich hat (24:07) und sich dann über Nacht überlegt hat, Coaching, das ist es jetzt. (24:12) Und da ist für mich klar geworden, okay, was ist denn für ein Bild in der Gesellschaft vom Coaching? (24:17) Das ist ein, wir reden nicht drüber, wir tauschen uns aus, was wir nicht gemeinsam tun könnten, (24:24) aber dass es dafür eine Ausbildung braucht und Methodik braucht und eine konkrete auch Kompetenz dahingehend, (24:32) das war für mich tatsächlich erschreckend zu merken, okay, würde sie einem Zahnarzt so nicht sagen.(24:37) Absolut. Und ich finde, es gibt da auch eine wirklich sehr verbreitete innere Haltung von, (24:45) meine Lebenserfahrung befähigt mich, jemand anderem Watschläge zu geben oder jemand anderem neutral zu coachen. (24:54) Und das ist so spannend, weil das ist ja ein zutiefst narzisstischer oder aus dem Ego kommender Anteil, (25:00) da ist ja keine Augenhöhe drin, finde ich oft, sondern das ist wirklich eine Selbstüberschätzung (25:06) der eigenen Fähigkeiten und das ist, finde ich, so spannend dann.(25:10) Und dann ein Abarbeiten an den Klientinnen und Klienten. (25:15) Also es passiert ja wirklich sehr, sehr viel Schaden. (25:18) Also wie ich das mitbekomme in meiner Coachingpraxis ist eher, wenn ich dann mit, (25:25) ich arbeite ja mit StrategieentscheiderInnen.(25:28) Also es sind ja wirklich Menschen, die in der Regel sind sie auf Vorstandsebene (25:31) oder bei Großkonzernen vielleicht auf Bereichsleitungsebene. (25:33) Also Menschen, die wirklich Strategien mitentscheiden. (25:36) Und die sind oft übercoacht.(25:38) Nur, wenn wir dann über die Coachingprozesse sprechen und da gibt es ja, (25:41) die meisten Unternehmen haben ja schon Filterprozesse, so ähnlich wie du das auch beschreibst. (25:46) Die wollen eine bestimmte Akkreditierung, die wollen bestimmte Zertifikate, bestimmte Ausbildung (25:52) und trotzdem komme ich immer wieder an so einen Punkt, wo ich so das Gefühl habe, (25:55) wow, also meine Klientin, mein Klient erzählt mir von vorherigen Coachingprozessen, (25:59) die zum Teil über Jahre gingen, zwei, drei, manchmal sogar fünf Jahre, (26:04) in denen eine völlige Schieflage entstanden ist. (26:06) Eine absolute Abhängigkeit auch mit der Coacherin oder dem Coach.(26:10) Und dann aber gleichzeitig es irgendwie nie zu einem richtigen Abschluss kam (26:15) oder nie zu einem richtigen Einblick. (26:18) Ich lerne dann aus solchen Coachingprozessen, glaube ich, eine Sprache. (26:22) Also ich kann mich so eloquent ausdrücken in Führungen und in Selbstreflexionen, (26:28) wie ich möchte und ich habe eigentlich ein Gesprächsbuddy, ein Soundingboard, (26:33) das ist ja manchmal auch, hat ja auch einen Wert.(26:36) Aber die wirklich inneren Prozesse, da geht das Coaching oft einfach nicht hin (26:41) und da müsste es hingehen, weil ich glaube, das ist so diese wirklich tiefe Veränderung, (26:46) die es braucht. (26:47) Und das finde ich, das ist so einer meiner größten Stickpunkte an der Branche, (26:52) dass wir sehr viele Menschen haben, wie ich übrigens auch, (26:56) die sagen, nach so und so vielen Jahren Karriere mache ich jetzt eine Coachingausbildung (27:02) und dann gebe ich meine Weisheit an andere Menschen weiter. (27:09) Und ich glaube, das Schwierige ist, wenn das so dieser Plan B ist.(27:13) Also bei mir war es immer schon, ich wusste schon mit 20, dass ich das mache. (27:16) Ich habe schon im Abitur Pädagogik und Psychologie gehabt (27:18) und ich wusste schon, wenn ich mal groß bin, dann mache ich das. (27:22) Deswegen war es immer der Plan A. (27:24) Und trotzdem, also diese Plan B-Coachings, die können super funktionieren, (27:27) aber es kann halt eben auch wirklich sehr schwierig sein.(27:30) Und ich glaube, so diese innere Haltung, um die geht es eigentlich. (27:34) Und das, was du da beschreibst mit dieser potenziellen Klientin für Coachfeedern, (27:38) die sich eigentlich um ein Karrierecoaching bemüht hat, (27:41) die dann nach dem Gespräch denkt, ach ja, Coaching könnte ich auch, (27:45) ist schon wirklich ein tolles Sinnbild für das, was wir wirklich oft beobachten in der Branche. (27:51) Was ich einfach so schwierig finde in dem Ganzen, ist, (27:55) ein bekannter oder ein guter Freund von mir hat das mal sehr gut auf den Punkt gebracht, (27:58) so warum sollten wir uns die ganze Zeit selbst hinterfragen, (28:02) die ganze Zeit nur den höchsten Anspruch an uns auch in unserer Arbeit legen.(28:07) Er hat das auf den Punkt gebracht, weil es um Menschen geht. (28:12) Also am Ende des Tages kommen ja zu uns Menschen in einer total vulnerablen Situation, (28:20) weil sie selber im Regelfall nicht wissen, wie sie tun sollen. (28:24) Im Regelfall unter viel mehr Druck stehen als wir in der Situation.(28:29) Und die kommen dann ja zu uns, um in irgendeiner Art und Weise zu einer Lösung zu kommen, (28:36) nämlich zur Besten, die es gibt. (28:39) Und wenn ich mich dann als Fachmann da hinstelle und sage, (28:42) mach doch einfach so und so, wie soll denn mein Klient dann sagen, (28:47) ach so, okay, also nein, also das finde ich jetzt einen Blödsinn, (28:50) wie kommst du denn auf das? (28:52) Sondern ich habe in dem Fall einen totalen Hochstatus. (28:55) Absolut.(28:56) Kriegt er den Auftrag und natürlich kommt er dann jedes Mal wieder, wenn es funktioniert. (29:02) Und wenn es nicht funktioniert, dann tauscht man halt den Coach (29:05) oder dann war halt der Klient nicht richtig oder irgendwie so. (29:08) Also da gibt es ja Dynamiken, die höchst toxisch sind, (29:13) die aber natürlich dazu führen, dass zum Teil über Jahre dieselben Coaches (29:18) bei völlig unterschiedlichen Themen, was ja auch immer eigenartig ist, finde ich, (29:23) völlig ohne Ziel Menschen begleiten.(29:26) Ja, absolut. Und eben die fehlende Hilfe zur Selbsthilfe. (29:30) Also dass es möglich ist, ohne Abhängigkeitsverhältnis (29:33) und in wirklichen Augen miteinander zu begegnen.(29:36) Das ist ein ganz, ganz großer Kritikpunkt, (29:39) den ich da wirklich auch eben indirekt oft mitbekomme. (29:43) Aber natürlich auch durch die eigenen Coachings, die ich erlebt habe (29:46) und die ich vielleicht heute auch anders reflektiere, als ich sie damals reflektiert habe. (29:50) Das finde ich wahnsinnig schwer.(29:52) Und für mich, ich weiß nicht, wie du das siehst, (29:54) aber für mich ist ein ganz wesentliches Qualitätsmerkmal, (29:57) ob die Person, die coacht, selbst supervidiert wird. (30:01) Also ob es Supervisions- und Selbsterfahrungsräume gibt. (30:07) Weil ich glaube, das ist sehr schade, (30:10) das ist ja auch in therapeutischen Kreisen gar nicht so vorgeschrieben, (30:13) wie es eigentlich sollte.(30:14) Das ist nur in der Ausbildung der Fall. (30:16) Aber ich glaube, eine kontinuierliche Selbstreflexion, (30:19) eine kontinuierliche Selbsterfahrung (30:20) und auch ein kontinuierliches Supervidieren der Coachingpraxis (30:25) ist wahnsinnig wichtig. (30:26) Also für mich ist es wirklich ganz essentiell, (30:29) dass ich das in einer anonymisierten Form mache, (30:31) aber dass ich wirklich auch auf meine Coachingprozesse reflektiere (30:34) und mir da den Raum nehme, (30:36) um so neutral wie möglich auch zu sein.(30:39) Das finde ich eben das Schwierige. (30:40) Ich meine, da habe ich auch die Antwort, das stimmt auch. (30:42) Und dann hast du vollkommen recht, dann sollte ich es auch sagen.(30:45) Aber wenn ich die innere Haltung habe von (30:46) ich bin okay, aber du bist nicht okay (30:48) und ich fixe dich jetzt, (30:50) dann habe ich so eine Schieflage, (30:52) das kann schon nicht mehr clean sein. (30:54) Das kann schon nicht neutral, (30:55) ein Gefäß sein, das es eigentlich sein sollte, (30:57) um den Raum wirklich gut zu halten (30:59) und es wirklich stabil und sicher und würdevoll (31:01) für mein Gegenüber zu machen. (31:04) Ich finde auch gerade da wieder, (31:06) du sprichst jetzt klassisch (31:07) so Transaktionsanalyse mit (31:09) ich bin okay, du bist okay.(31:10) Das haben wahrscheinlich die meisten (31:13) in ihrer Ausbildung mal gehört. (31:16) Ja. (31:17) Aber das dann tatsächlich (31:19) umzusetzen in den Coachings, (31:21) das ist halt einfach die Herausforderung (31:23) und (31:25) da kommt es für mich eben genau auf (31:27) diese Kompetenz an.(31:28) Nämlich da kann ich nicht währenddessen (31:30) über das Modell nachdenken, sondern das muss (31:32) ich so verinnerlicht haben, (31:34) dass ich beim Klienten zeigen kann. (31:36) Ja, absolut. (31:38) Und ich finde das schließt auch ein bisschen diesen Kreis zu dem, (31:40) was wir vorher besprochen haben mit dem Thema (31:42) Unterschied, Training, Coaching.(31:43) Ich finde ein Coach darf ruhig länger über (31:46) mehrere Themen auch natürlich Klienten (31:48) begleiten, weil es da ja auch ganz viel um (31:50) Beziehungsarbeit geht. Aber wenn es gerade um (31:53) Fachthemen geht, (31:54) die ja oft auch Coachings genannt werden, (31:56) dann verstehe ich nicht, wie jemand (31:58) zum Thema Sales und zum Thema (32:01) Mitarbeiterführung und (32:02) zum Thema Potentialentwicklung (32:04) gleichzeitig da coachen kann. (32:06) Ja, das ist ein super Punkt.(32:08) Und vor allem dann über Jahre. (32:10) Weil dann kann ja oft irgendwie das Problem (32:12) nicht gelöst sein. (32:14) Entweder ich habe ein Sales-Problem (32:16) und dieses Sales-Problem löse ich dann (32:18) und dann ist das auch gemacht (32:20) und dann kann ich vielleicht wieder ein neues Ziel im Sales (32:22) stecken und dann komme ich dann vielleicht wieder hin.(32:24) Okay, da darf es natürlich (32:26) Prozesse über längere Zeit geben. (32:28) Aber das ist das mit der (32:31) Zielsetzung. Da sind wir an einem (32:32) ganz spannenden Punkt, (32:34) den ich hier auch aufgreifen will und ich weiß, (32:36) wir denken da ähnlich, weil wir uns dazwischen ausgetauscht haben.(32:39) Es gibt natürlich (32:40) einen offensichtlichen Interessenskonflikt. (32:43) Bei den meisten (32:44) Coaches ist es so, du hast es so (32:46) schön gesagt, es gibt mehr (32:48) Angebot als Nachfrage. (32:51) Und (32:52) es gibt (32:53) diesen Interessenskonflikt von (32:55) ich tue immer wieder ein neues Thema (32:57) auf, dann bleibt der Coachie möglichst (32:59) lange oder die Coachie möglichst lange (33:01) in meiner Coachingpraxis und (33:03) ich verkaufe dann (33:05) zusätzliche Produkte.Das hat so zwei Seiten (33:07) für mich. Die eine Seite ist, (33:09) es werden Wahrheiten nicht ausgesprochen, (33:11) weil man Angst hat, (33:13) den oder die Klienten zu verlieren. (33:15) Das zweite ist, es werden Pakete verkauft, (33:17) was ich unglaublich unlauter finde (33:19) in dieser Branche, ehrlicherweise.(33:21) Es werden Coachingpakete verkauft. (33:23) Und das dritte ist, ich versuche immer, (33:25) das nächste Thema aufzumachen, (33:27) um möglichst lange mit (33:29) dem Klienten oder der Klientin zu arbeiten. (33:31) Ich habe eigentlich wenig (33:33) Selbstinteresse in der Branche, (33:35) allgemein gesprochen, da wirklich (33:36) zu einem Abschluss zu kommen.(33:38) Wie ist da deine Einschätzung (33:41) drauf? Wie beobachtest du das? (33:42) Ich finde das, (33:44) ich nehme das jetzt mal von einer bisschen (33:46) anderen Seite. Ich glaube, was extrem (33:49) fehlt in dieser Branche (33:50) ist Wirtschaftskompetenz. (33:52) Interessant.(33:53) Ich habe das oft Leuten (33:56) vorgerechnet, so von wegen, (33:58) wenn du 100 Euro pro Stunde (34:00) nimmst, was ja in ganz vielen (34:02) Coachingausbildungen, manche nehmen dann (34:04) 80 Euro pro Stunde oder weiß Gott was, (34:07) gerade wenn wir jetzt beim Thema B2C (34:08) Coaching oder so sprechen, (34:11) wie viele Stunden (34:12) willst du coachen, dass du (34:14) davon leben kannst? (34:16) Bei 80 Euro pro Stunde, da wirst (34:18) du wahnsinnig, vor allem in dem Moment, (34:20) wo du irgendeine Art von Akquise (34:22) auch noch machen musst. Das kann (34:24) sich nicht ausgehen, rein (34:26) realistisch. Ich kenne (34:28) auch niemanden, der es macht, (34:30) wenn ich ehrlich bin.Ich kenne nur Leute, (34:32) die es so als Hobby-Selbstständige daneben (34:34) machen, die dann sagen, ach, mehr als 80 (34:36) kann ich nicht verlangen für das Thema (34:38) oder für meine Einheit. (34:41) Das macht natürlich (34:42) den Markt schwierig für alle (34:44) anderen, die sagen, okay, ich (34:47) liefere wirklich (34:48) einen großen Mehrwert, der (34:50) auch einen höheren Stundensatz rechtfertigen (34:52) würde, aber ich muss mich (34:54) jetzt auf einmal, oder ich (34:56) befinde mich auf einmal im Markt mit (34:58) Leuten, die 80 Euro anbieten, wo keiner (35:00) weiß, wie das gehen soll. (35:02) Das heißt aber umgekehrt ja auch, (35:04) okay, von Einzelstunden (35:06) um das wenige Geld kann keiner (35:08) leben.Das macht natürlich (35:10) beim Coach auch das Bedürfnis, (35:12) ich muss von irgendwas leben. Das heißt, (35:14) ich muss viele Stunden verkaufen. Und da (35:16) kommt eben genau die Schwierigkeit (35:18) rein, nämlich, dass ich ja dann im (35:20) Verkauf oder in der Beratung (35:22) vom Klienten (35:24) nimmer zu 100 Prozent (35:26) auf seiner Seite stehen kann.(35:30) Und ich finde das einen total essentiellen Faktor, (35:32) dass ich bin Best Advisor (35:34) für diesen Klienten. (35:36) Das hat mich vorher mal gefragt, (35:38) was sind so die Top-Gründe, um (35:40) einen guten Coach zu erkennen. Ich finde, (35:42) jeder Coach, der sagt, ich bin da (35:44) nicht der Richtige, aber ich kenne da wen, (35:46) gehe vielleicht zu dem, (35:48) aber bei mir ist das nicht glücklich, (35:50) finde ich großartig.(35:52) Klienten ablehnen. Nicht, weil ich (35:55) sie jetzt nimmer reinbringe (35:56) oder so, sondern weil ich einfach nicht die passende (35:58) Person dafür bin. Und dann bin ich auf einmal (36:00) wieder Best Interest Advisor (36:02) für den Klienten.(36:03) Und in dem Moment, wo ich aber dann finanziellen Druck (36:06) im Hintergrund habe, den Klienten (36:08) zu halten oder den Kunden zu halten, (36:10) bin ich nimmer auf deren Seite. (36:12) Und da wird es dann schwierig. (36:13) Und das hat aber weniger mit dem Klienten zu tun, (36:16) als mit der wirtschaftlichen Kompetenz (36:17) beim Coach, meiner Meinung nach, (36:21) Unternehmen so aufzustellen (36:22) oder Selbstständigkeit so aufzustellen, (36:24) dass ich davon auch leben kann, ohne, dass (36:26) ich diesen Druck dem Klienten weitergeben muss.(36:28) Ja, das ist ein ganz spannender Punkt, (36:30) den du sagst. Also auf (36:31) vielerlei Ebene ist es natürlich (36:33) ein spannender Punkt. Ich glaube, (36:35) ich kann (36:38) eigentlich davon nicht wirklich gut leben.(36:39) Ich glaube, die betrifft viele Menschen (36:42) in der Branche. Ich weiß (36:43) nicht, wo die aktuellen Auswertungen sind, aber ich glaube, (36:46) das durchschnittliche Jahresgehalt (36:48) von Coaches liegt bei (36:50) 50.000 Euro. (36:52) Irgendwie 50.000 Euro.(36:55) Wobei (36:55) sehr, sehr viele auch unter der Umsatzsteuergrenze liegen. (36:59) Das wären in Österreich, glaube ich, (37:00) 35.000 Euro. (37:02) Oder bewusst bleiben sogar.(37:04) Oder stimmt, auch bewusst (37:06) bleiben. Finde ich gut, (37:08) was du da sagst mit dem Hobby. (37:09) Und ich finde auch gerade, (37:12) diese Paketpreise anzubieten (37:14) oder zu verkaufen, warum mag ich das nicht? (37:16) Ich mag es deswegen auch nicht, (37:18) weil ich so das... Also in meiner (37:19) Erfahrung nach kann ich, (37:22) mit viel Coaching (37:23) Erfahrung auch, ich kann von vornherein (37:26) nie sagen, wie lang der Prozess ist.(37:28) Es ist auch schon (37:30) gelungen, dass (37:32) mit ein, zwei Coaching-Einheiten (37:34) das Thema einfach (37:36) abgearbeitet war. Und dann ist es auch gut. (37:39) Und ich finde es (37:40) sehr, sehr schwierig.Ich finde es genauso schwierig, (37:42) wie schon (37:43) eine Tempobox da zu haben, (37:46) weil dann ist die Erwartung zum Weinen schon da. (37:48) Du bist Coaching, dann musst du jetzt weinen. (37:50) Und genauso schwierig finde ich es, wenn du dann sagst, es sind jetzt (37:52) 10 oder 20 Einheiten oder 3 Monate, (37:54) die ich begleite.Das mag bei einer Beratung (37:56) vielleicht ein bisschen anders sein, aber auch da finde ich (37:58) es sehr schwierig. Das mache ich (38:00) persönlich nur mit Klientinnen und Klienten, wo ich (38:02) das Gefühl habe, die sind eigentlich recht Coaching-resistent. (38:05) Die würden das Coaching nicht machen, (38:06) aber sie finden es gut, (38:08) wenn sie so ein, wie so eine Jahres- (38:10) Flatrate haben, um anzurufen (38:12) und sich da hinzuholen.Dann ist das so (38:14) ein bisschen mein Weg durch die Hintertür. (38:16) Und das Ablehnen, da wollte ich auch noch kurz (38:18) was dazu sagen, das finde ich eben auch (38:20) wichtig, weil das natürlich ein (38:22) Kriterium ist, wie selbstreflektiert (38:24) ist die Person, die (38:26) coacht natürlich auch und (38:27) wie sehr (38:31) überprüft die Person (38:32) auch wirklich die eigene Fachkompetenz, aber natürlich (38:34) auch eine Wertekongruenz. (38:37) Also wir lehnen, (38:38) das stimmt jetzt nicht mehr ganz so, (38:40) weil wir eine recht hohe (38:43) Weiterempfehlungsrate einfach haben.(38:44) Wir sind immer bei 100 Prozent, seit es uns gibt. (38:46) Dadurch kommen mehr und mehr Menschen, die auch wirklich (38:48) gut zu uns passen, aber wir hatten wirklich (38:50) am Anfang 50 Prozent (38:52) unserer Coaching-Anfragen haben wir abgelehnt. (38:54) Das finde ich ganz stimmt, du hast da recht.(38:56) Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. (38:58) Danach könnte man auch wirklich (38:59) fragen, da könnte man auch wirklich den Coach fragen, (39:02) wie viele Anfragen (39:03) lehnt die Person ab? Das finde ich (39:05) ein super Punkt. (39:07) Vielleicht um nochmal auf die (39:10) Pakete zu kommen.(39:12) Ich finde das total, also (39:13) ich gehe mit allem d'accord bei dir (39:15) im Coaching. (39:18) Klassisches Coaching. (39:19) Bin ich total blöd, 10er Block zu (39:21) verkaufen.(39:23) Ich glaube, wo das gerade sehr herkommt (39:25) und wo ich es schon smart finde, ist zu (39:27) sagen, ich lerne (39:29) von dir was Coaching, also einem (39:31) Training, wie wir es (39:33) ja dann in vielen Bereichen auch gemacht haben, (39:35) total smart. Nämlich (39:37) auch damit aus einer wirtschaftlichen Sicht zu sagen, (39:40) okay, um (39:41) das zu lernen, zahlst du (39:43) jetzt Summe X und alles, was es (39:45) braucht, kriegst du von uns. (39:48) Das entspannt (39:49) Klienten extrem, weil sie das Gefühl (39:51) haben, schon am Anfang, ich habe das Problem (39:53) jetzt gelöst, wenn das dann auch tatsächlich (39:55) passiert.Ich habe da eine total spannende Erfahrung (39:57) zum Beispiel gemacht. Wir hatten am Anfang (40:00) auch so (40:01) Paketgeschichten mit (40:03) sieben Einheiten, dann fünf Einheiten, (40:05) dann neun Einheiten, die fix (40:07) mit dabei sind. Die waren nie (40:08) in Stein gegossen, oder wie sagt man (40:11) da, im Instrument gegossen? (40:14) Wenn man (40:15) mehr gebraucht hat, hat man mehr gekriegt.(40:16) Aber wir haben uns gedacht, Sicherheit für den (40:18) Klienten, der muss wissen, was er trägt. Ich habe (40:20) jedes Mal drüber diskutiert, (40:22) ob das reicht, ob das zu viel (40:24) ist, ob man da Geld zurückkriegt, (40:26) wenn man dann weniger braucht. (40:28) Irgendwann habe ich einfach nichts (40:30) mehr gesagt, wie viele Einheiten das sind.(40:33) Sondern habe einfach nur gesagt, (40:34) das ist dein Problem, wir lösen (40:36) das gemeinsam in den nächsten (40:38) zum Beispiel zwei Monaten (40:40) und von uns kriegst du alles am Betreuen, was (40:42) brauchst, um dorthin zu kommen. Habe mich (40:44) damit aber zu 100% in die (40:46) Verantwortung genommen für die (40:48) Problemlösung, was ich absolut (40:51) legitim finde, weil (40:52) das ist mein Job, wofür die Person ja auch (40:54) zahlt in dem Moment. Und dann gab es keine (40:56) Diskussionen.Kein Mensch (40:58) hat gefragt, (41:00) wie viele Einheiten das jetzt sind, weil (41:02) es den Leuten der Weg egal ist. (41:05) Und weil die sich Zeit (41:06) verkaufen sollten. Du verkaufst (41:08) nicht Zeit, du solltest das Ergebnis (41:10) verkaufen.Genau. (41:11) Und aber das weiß auch (41:13) jeder Klient unterbewusst. (41:16) Der will ja eine Lösung (41:17) von uns kaufen.Keiner (41:20) will (41:21) 15 Coaching-Einheiten oder (41:23) drei Jahre Therapie machen. (41:25) Sondern ich bin (41:27) so diese, (41:29) ich glaube von Alex Famosi gibt es diese Value (41:31) Equation, sehr smart (41:33) in der Angebotsfindung. Und da ist auch, (41:35) wenn ich dem morgen (41:37) die Lösung bieten kann, (41:39) dann wäre das Produkt (41:40) viel besser, als wenn ich es in (41:42) drei Wochen mache.Also die (41:44) wollen ja gar nicht lange auf die Lösung warten. (41:47) Aber ich muss mich für (41:48) als Coach, da bin ich voll (41:51) d'accord, schon für die (41:52) Lösung und für das Ergebnis (41:54) oder die Zielerreichung verantwortlich machen. (41:57) Und ich glaube auch, dass das wieder was (41:58) ist, was ganz viele Coaches nicht tun (42:00) und sagen, ah wir haben da halt dann länger (42:02) gebraucht oder aha wir haben da dann (42:04) da ist dann halt noch ein Thema (42:06) aufgekommen oder wir schauen jetzt mal (42:08) in welche Richtung.Das ist auch ein Thema, (42:10) das ich ganz oft gehört habe bei den (42:12) Coaches, ist nein, ich möchte ein bisschen (42:14) freier arbeiten. Ich möchte mich da nicht (42:16) einschränken lassen. (42:18) Das ist überhaupt kein Problem, solange (42:20) du das Ziel erreichst.Aber in dem Moment, wo ich (42:22) erkannt habe, ich lasse die (42:24) total frei und dann kommt jedes Mal (42:26) wir brauchen aber noch 15 Einheiten (42:28) und wir brauchen aber noch unbedingt (42:30) und wir haben jetzt so viel über deren (42:32) Beziehung zu weiß Gott irgendwen geredet. (42:35) Wenn man dachte hat, nein, das ist nicht (42:36) deine Aufgabe. Das ist ein spannender Aspekt.(42:38) Erzähl uns mal ein bisschen mehr noch darüber. (42:41) Also wie viele, (42:42) ihr hattet ja dann schon zum Schluss durch ein wirklich (42:44) sehr gutes Auswahlverfahren, aber ja (42:46) insgesamt glaube ich 80 Coaches, (42:49) also Coacherinnen und Coaches. (42:51) Erzähl uns doch mal, (42:53) wie ist deine Erfahrung? Wie viele (42:54) davon haben wirklich das erfolgreich zum (42:56) Abschluss gebracht und wie viele vielleicht (42:58) auch nicht und woran lag das möglicherweise? (43:01) Das Spannende ist tatsächlich, (43:02) dass es natürlich eine große Varianz (43:04) gibt.Auch was braucht der Klient? (43:05) Ich habe nie (43:08) schwer sagen können, okay, das ist ein (43:10) besserer oder das ist ein schlechterer. (43:11) Außer es ist wirklich mit dem (43:15) sehr plakativ (43:16) geworden. (43:17) Aber du hast schon gemerkt, es gibt (43:19) Coaches, die kommen immer (43:21) in wenigen Einheiten (43:24) zu einer Top-Lösung (43:25) und am Ende sind die Klienten super happy (43:27) und es gibt Coaches, (43:30) die werden auch irgendwann einmal fertig (43:31) oder machen ihre Einheiten, sind dann auch (43:33) mittel zufrieden, aber sagen alle (43:35) wir hätten noch mehr Einheiten gebraucht und und und.(43:38) Und irgendwann einmal (43:39) wird man halt ein bisschen skeptisch, ob das (43:41) tatsächlich am Klient liegt. (43:45) Und (43:45) da muss ich schon sagen, (43:47) ich bin wirklich sehr, sehr zufrieden (43:49) mit den Coaches, mit denen wir gearbeitet (43:51) haben. Wir haben wirklich super Ergebnisse (43:55) und (43:55) am Ende des Tages, ja war es schon auch (43:57) eine große Aufgabe von mir, (44:00) deren Arbeit sehr klar zu schärfen.(44:02) Nämlich zu sagen, (44:03) es geht hier nur (44:05) um das Thema Karriere. (44:08) Und ja, (44:09) wir sind dahingehend auch Dienstleister. (44:13) Ich (44:13) weiß, dass auf die Karriere (44:15) die Familie einen Einfluss hat.(44:18) Und ja, ich weiß auch, dass der (44:19) Klient mit mir über seine Familie und (44:21) seine Trennung von seiner Frau vor (44:23) zehn Jahren, die er noch nicht verkraftet hat, reden (44:25) möchte. Aber das Thema (44:27) ist ein anderes Coaching-Thema. (44:29) Und wenn ich das nicht klar abgrenze, (44:32) ja klar, dann falle ich (44:33) genau in dieses Thema rein, dass ich doch (44:35) noch 15 Einheiten mehr brauche, (44:37) weil ich aber nicht für das Ursprungsthema (44:39) 15 Einheiten mehr brauche, sondern (44:41) weil ich als Coach, und das sehe ich als absolute (44:43) Coaching-Kompetenz, das Thema (44:45) nicht abgrenzen konnte.Und wenn (44:47) meine Klienten quasi wieder einfangen konnte. (44:49) Natürlich gibt es Klienten, wo das nicht (44:51) möglich ist, würde ich sagen, wenn man (44:52) einfach draufkommt, okay, da gibt es psychische (44:54) Themen, wo man vielleicht tatsächlich nochmal (44:56) abgeben müsste, weil man (44:58) draufkommt, (45:01) das ist quasi die oberste Ebene, (45:02) hier ist das Karriere-Thema und in Wirklichkeit (45:04) geht es um ganz was anderes. Ja, das hatten wir auch (45:06) immer wieder und haben dann auch öfter (45:08) an Psychotherapeuten so zum Beispiel auch weitergegeben.(45:11) Aber wenn es wirklich (45:12) nur um das Karriere-Thema geht, dann ist (45:14) das unser Auftrag, der zu lösen ist. (45:17) Und das müsste dann in dem Fall (45:19) auch leicht messbar sein, der Erfolg. (45:20) Ja, weil es ist ja eine komplette (45:23) Problemstellung, das sind Menschen, die sich (45:24) umschauen, die versuchen, also (45:26) auf dem Arbeitsmarkt sich (45:28) zu etablieren, anders zu positionieren (45:30) vielleicht, das ist ja wirklich auch sehr gut messbar.(45:33) Und (45:34) das Thema ist, und das ist schon ein (45:36) großer Lernprozess gewesen, den ich auch hatte, (45:39) ist Mut (45:40) zum klaren Ziel. (45:42) Also wir haben sicher eineinhalb (45:44) Jahre gebraucht, um von (45:46) wir helfen dir Klarheit zu (45:48) finden, in welche Richtung du möchtest (45:50) oder welche Optionen es geben könnte (45:52) für deinen nächsten Zukunftsweg, (45:54) bla bla, zu (45:56) wir helfen dir in einen (45:58) Job, mit dem du wirklich glücklich bist. (46:00) Das ist stark.Das ist eine starke Aussage. (46:02) Weil da bin ich auf einmal verantwortlich. (46:04) Ja, absolut.(46:06) Das ist messbar. Habe ich einen neuen Job, (46:08) mit dem ich glücklich bin, oder habe ich (46:10) keinen? Total (46:12) binär. (46:14) Und da würde ich schon auch, (46:16) ja, das ist tatsächlich was, wo man (46:18) ein bisschen Mut braucht, finde ich.(46:20) Aber tatsächlich zu sagen, (46:22) was ist das Kernproblem (46:24) des Ganzen, und das dann (46:26) binär zu definieren. Habe ich das (46:28) erreicht, oder habe ich es nicht erreicht? Weil das macht mich dann (46:30) am Ende des Ganzen wieder verantwortlich. Und ich glaube, (46:32) da sind total viele, auch Coaches, (46:34) mir inklusive, ganz viele (46:36) Jahre, das ist für mich noch schwer, (46:38) trauen sich dann oft nicht, (46:40) da wirklich reinzugehen.(46:41) Sondern sagen, ja, es könnte ja auch eine Möglichkeit (46:44) geben, wo sie (46:46) in dem alten Job dann trotzdem (46:48) noch glücklich sind, wenn sie mit ihrer (46:50) Führungskraft gesprochen haben. (46:52) Aber dann muss ich am Ende (46:54) oder währenddessen mit dem Klienten sagen, (46:56) hey, es hat sich das Ziel verändert. (46:59) Wir haben die Situation (47:00) anders wahrgenommen.Es gibt doch die Möglichkeit, (47:02) einen Job im (47:04) alten Unternehmen zu finden, mit dem ich wirklich glücklich (47:06) bin. Das ist jetzt das bessere Ziel (47:08) als das alte. Und das haben wir (47:09) drei.Top. Aber binär (47:12) zu sagen, schaffe ich das oder schaffe ich (47:14) es nicht, ist schwierig. (47:16) Ja, und klar, weil du (47:17) damit deine Coaching-Performance sehr messbar (47:19) machst.Das ist dann wirklich sehr konkret. (47:22) Das ist dann nicht schwankend, das ist wirklich (47:23) sehr konkret. Du hast dann, du kriegst damit (47:25) auch einen Abschluss.(47:27) Es gibt natürlich einen Abschluss, (47:30) wenn dieses nächste (47:32) Plateau erreicht ist für den Coaching. (47:35) Und ich finde, (47:36) wir haben beim letzten Mal auch viel über (47:37) den Unterschied B2C, B2B-Markt (47:39) gesprochen. Ich finde, genau (47:41) das wird in dem Fall total merkbar.(47:45) Nämlich, (47:46) gerade im B2C-Markt, (47:47) da geben Leute, also wir haben nur (47:49) B2C-Geschäft gemacht, (47:51) da geben Leute ihr eigenes, (47:54) versteuertes, hart (47:55) erwirtschaftetes Geld aus. (47:57) Absolut. Wenn sie das, (48:00) die größte Angst, die wir (48:01) im Verkaufen hatten, ist, (48:03) was, wenn ich für dieses Geld nichts kriege? (48:06) Absolut.Ihr versprecht (48:07) es mir da viel, was ist, wenn das nicht eintritt? (48:10) Wenn ich das Geld verschwendet habe. (48:12) Genau. Mit dem ich auch (48:13) auf Urlaub fahren könnte oder ein schönes Wochenende.(48:16) Die könnten sich da zwei (48:17) Top-Urlaube wahrscheinlich davon, (48:19) das ist alles nicht ganz günstig gewesen, (48:22) dahingehend, aber dafür halt eine Top-Leistung. (48:24) Und wir haben auch immer gesagt, okay, wenn du nicht (48:25) zufrieden bist, am Ende kriegst du dein Geld zurück. Mach dich auch (48:27) wieder verantwortlich selber.Absolut. (48:30) Aber das ist ein Riesenunterschied zum (48:31) B2B-Geschäft, weil ich schon das Gefühl (48:33) habe, dass die Leute, die im B2B (48:35) oft Coachings einkaufen, (48:38) im HR-Bereich zum Beispiel (48:39) sitzen, nicht über ihr eigenes (48:41) Geld verfügen, eher sogar (48:43) noch einen Geldtopf haben oder (48:45) ein Budget haben, das man dafür ja quasi (48:47) schon zugesichert hat. (48:49) Und dann ist in Wirklichkeit (48:51) die Aufgabe des HR-Bereichs, (48:53) gibt es eine Führungskräfteentwicklung? (48:55) Ja, hatten wir.(48:57) Gab es Coachings für unsere Führungskräfte? (49:00) Ja, hatten wir. (49:01) Können wir das Employer-Branding verwenden? (49:02) Ja, top. (49:04) Aber ob diese Coachings tatsächlich (49:06) das individuelle Ziel für (49:08) die jeweilige Führungskraft zum Beispiel (49:10) erreicht haben, das ist oft nicht (49:12) mehr der Messpunkt.Du hast vollkommen recht. (49:14) Das ist auch nicht das Qualitätsmerkmal. Das Qualitätsmerkmal (49:16) ist auch oft, ist der Coachee oder (49:18) die Coachee zufrieden? (49:20) Genau.Das ist nicht das ausschlaggebende (49:23) Kriterium für einen guten (49:24) Coaching-Prozess. Es kann wirklich (49:26) ein unglaublich guter Coaching-Prozess (49:28) sein, wenn mal der Spiegel (49:30) vorgehalten wird. (49:32) Und wenn es nicht aufhaut und wenn ich (49:34) darüber nachdenken muss und wenn ich vielleicht (49:36) auch sage, jetzt muss ich mal eine Pause machen (49:38) und vielleicht komme ich wieder, vielleicht aber (49:40) auch nicht.Aber ich glaube, das sind oft (49:42) die Coaching-Prozesse, die in Erinnerung bleiben. (49:44) Ich war mal sehr berührt von einer (49:46) Coaching-Klientin, die Coaching (49:48) hatte, vielleicht zu dem Zeitpunkt, (49:50) dass wir angefangen haben zu arbeiten, eineinhalb (49:52) Jahre her, und ich habe sie gefragt, was habt ihr in diesem (49:53) Coaching-Prozess bearbeitet? Worum ging es? Und das ist (49:56) ihr nicht mehr eingefallen. (49:57) Ja.Und das gibt es (49:59) leider viel zu oft. (50:01) Also das ist keine Seltenheit, sondern (50:03) es ist leider wirklich viel (50:05) zu oft. Und ich würde da auch (50:07) gerne nochmal auf (50:09) deine Erfahrungen (50:11) zu sprechen kommen, die du wirklich ja (50:13) hast in diesem Coaching-Markt.(50:15) Du hast ja wahnsinnig viel Einblick bekommen (50:17) ins Preisgefüge, in die Dynamik (50:19) im Markt, in die (50:21) Dynamik von Positionierung auch. (50:24) Könntest du da mit uns (50:25) teilen, wie aus deiner Perspektive (50:27) siehst du diesen Coaching-Markt? (50:29) Was war für dich (50:31) vielleicht auch überraschend daran? Und wie (50:33) würdest du den skizzieren? Also so ein bisschen (50:35) diese Landschaft des Coachings (50:37) marktweit? (50:39) Ich glaube, dass (50:41) tatsächlich es eine (50:43) dünne Decke an (50:45) Menschen gibt, die quasi (50:47) offen selbstständig sind (50:49) und aktiv Kundenakquise (50:51) betreiben und das auch erfolgreich (50:53) tun, weil in Wirklichkeit die wenigsten (50:55) Leute tatsächlich aktiv gerne Kunden (50:57) also Kundenakquise (50:59) machen. Deswegen ist, glaube ich, am offenen (51:01) Markt sind viele gute Leute (51:03) gar nicht ersichtlich.Der (51:05) Großteil der Coaches ist (51:06) in irgendwelchen Unternehmen verhaftet. (51:09) Und das finde ich sehr spannend, weil das ja (51:11) genau das anspricht, was du auch sagst, (51:13) nämlich zu sagen, okay, ich bin dann halt in irgendeinem (51:15) Pool und dort begleite ich (51:16) über Jahre hinweg dieselbe (51:21) Mannschaft (51:21) oder dieselbe (51:23) Team oder dieselben Führungskräfte. (51:26) Oder es gibt (51:27) die eine, die bei uns (51:29) halt alle Klausuren macht.(51:32) Ob die gut ist, (51:33) ob die schlecht ist, ob das die beste (51:35) Freundin von der Chefin ist, (51:37) ist in Wirklichkeit (51:39) sehr oft nicht (51:41) wirklich durchsichtig. Aber (51:43) es ist, und das muss ich ganz ehrlich sagen, (51:45) glaube ich, die einfachste Variante, (51:47) um vom Coaching zu leben, ist, (51:49) sich einen bis zwei Großkunden (51:50) zu suchen, dort in irgendein (51:52) Netzwerk reinzukommen, in irgendeinen Pool (51:55) zu kommen und dort dann einfach (51:56) die ganze Mannschaft rauf und runter zu coachen. (51:59) Das ist, glaube ich, die leichteste Variante (52:01) und ich glaube, das machen auch die meisten.(52:03) Absolut. (52:05) Wenn ich jetzt von Einzelunternehmern (52:07) spreche, dann gibt es die zweite (52:08) Variante zu sagen, okay, ich bin (52:11) halt, und das ist meistens ja auch verschränkt, (52:13) in irgendwelchen Pools bei irgendwelchen (52:15) Agenturen, nenne ich es jetzt mal. (52:17) Also ein bisschen wie bei Model-Agenturen, (52:19) dass ich sage, ich bin zwar solo-selbstständig, (52:21) aber meine Aufpräge (52:22) akquiriere ich über irgendeine (52:24) Mittelsfirma.Also ich mache dann (52:27) Trainings im Namen von (52:28) Institut XY und ich mache aber auch (52:30) Trainings oder Coachings (52:33) für den anderen. Da gibt es ja jetzt (52:35) auch quasi große internationale Anbieter, (52:37) die das dann digitalisiert haben und (52:39) Coaching-Pools digitalisieren und so. (52:41) Und da ist aber trotzdem immer (52:43) noch so, dass man natürlich total abhängig (52:45) ist auch von der preislichen (52:46) Gestaltung.Eher das Gefühl (52:48) habe, wenn ich es hart sage, (52:51) die brauchen halt einen Pool von austauschbaren (52:53) Dienstleistern. Irgendwer muss es (52:54) machen, aber es geht nicht mehr darum, wer (52:56) du bist, sondern dass das halt macht. (53:00) Und das werden (53:01) auch die Personen sein, die am (53:02) meisten die (53:04) KI-Evolution erleben, oder? (53:07) Also weil KI, also ich muss sagen, (53:08) die gängigen Coaching-Plattformen, die (53:10) KI-gesteuert sind, sind schon (53:12) unglaublich gut.Also ich kann da wirklich (53:14) mit guten Gewissen Werbung dafür machen. Die sind (53:16) sicherlich besser als (53:18) ich würde schätzen 70 bis 80 (53:20) Prozent der Coaches, die (53:22) in diesem übervollen Markt (53:24) unterwegs sind. (53:26) Es findet eine Demokratisierung (53:29) von Coaching-Zugang statt, (53:30) die ich wahnsinnig begrüße, die ich (53:32) wirklich genial finde.Und (53:35) diese Form von (53:36) Positionierung, glaube ich, wird es über kurz oder (53:38) lang so nicht mehr geben. Die wird sich so nicht (53:40) mehr halten können. (53:42) Also ich würde sogar noch härter sagen, (53:44) wenn man quasi den gesamten Coaching-Markt (53:46) gibt, dann wahrscheinlich noch mal weiter (53:48) rauf.Man muss vielleicht eingrenzend (53:50) dazu sagen, ich spreche jetzt hauptsächlich (53:53) über den Wirtschaftsmarkt. Also (53:54) ich spreche jetzt nicht von (53:57) Coachings und (53:59) irgendwelchen (54:00) Gypsys, Yoga-Coachings, (54:03) keine Ahnung. Also da bin ich (54:04) jetzt tatsächlich eher raus.Ich glaube, (54:06) da gibt es auch einen eigenen Markt dafür, (54:09) den ich wieder weniger (54:10) verstehe, der sich glaube ich auch (54:12) Coaching nennt oder wo halt viele (54:14) den Begriff verwenden, der jetzt natürlich (54:16) nichts mit klassischen (54:18) Führungskräfte-Coaching oder (54:19) Mitarbeiter-Coaching zu tun hätte. (54:22) Dann gibt es eben quasi noch die großdicke (54:24) Decke unten drunter und das ist so (54:26) die Hobbyselbstständigen, habe ich auch das Gefühl. (54:28) Und das ist eher (54:30) genau der Bereich, wo ich das Gefühl habe, (54:32) da fehlt schon Wirtschaftskompetenz (54:34) total, weil da habe ich (54:36) ganz oft auch von Teilnehmern in der (54:38) Coachingausbildung gehört so, (54:40) ich hoffe, ich kann da irgendwann davon (54:42) leben und ich hoffe, (54:44) das geht sich aus und irgendwie so (54:46) und das bedeutet aber ja, (54:48) wenn wir vorher bei den (54:50) 40.000 bis 50.000 Euro (54:53) Umsatzmittel beziehungsweise (54:54) Einkommensmittel waren, das bedeutet, (54:57) das sind ja 4.000 Euro (54:58) im Monat oder 5.000 Euro im Monat.(55:01) Zu erwirtschaften (55:02) ist die totale (55:04) Grenze und da glaube ich einfach, wenn (55:06) das das Ziel ist, das hoffentlich (55:08) irgendwann erreicht wird, dann ist das (55:10) nichts, was mit einer professionellen (55:13) Selbstständigkeit zu tun hat. (55:14) Leider, also ich gebe dir da vollkommen recht. (55:16) Wo würdest du sagen, (55:19) wenn du es in Zahlen (55:20) benennst, wo sind die Preispunkte (55:22) gerade? Und natürlich ist der deutsche Markt ein bisschen (55:24) anders, ich glaube auch ein bisschen teurer.(55:26) Wo würdest du das verorten? Was ist so die Ranges (55:28) vom Preis? (55:30) Sind so sonstige (55:32) Gegebenheiten noch, die du spannend (55:33) findest im Markt? (55:34) Also ich würde unterscheiden von B2C, B2B (55:37) Preise im (55:39) klassischen, also ich würde jetzt klassischer B2C (55:41) Preis, wenn (55:43) es jetzt klassisches (55:45) Coaching ist, wovon ich eben glaube, (55:47) dass es ganz wenig im B2C (55:49) Markt gibt tatsächlich. (55:51) Also da sind wir wirklich bei 200 (55:53) Euro pro Einzelstunde, (55:55) 250 Euro pro Einzelstunde schon (55:57) sehr hoch, wenn es jetzt nicht (55:59) eben in irgendeinem Paket (56:01) verbaut ist. (56:03) Wobei ich eben dazu sage, (56:05) ganz wenige, die da irgendwie (56:07) im B2C Markt solche Preise (56:09) abrufen und davon dann auch leben, (56:11) das sind dann eher Leute, würde ich sagen, (56:13) die ein Unternehmen haben (56:15) und dann halt vielleicht nochmal da und dort (56:17) irgendwie zum Spaß was dazu coachen.(56:19) Also das macht einfach sonst auch wenig (56:21) Sinn. Und dann (56:22) gibt es quasi eben B2B Preise (56:25) und da würde ich jetzt sagen, dass es wahrscheinlich (56:26) irgendwo bei 200 Euro losgeht oder (56:29) sagen wir mal vielleicht bei Anfängern (56:30) 150 und dann so im Regelfall (56:33) bis 350 Euro aufgeht. (56:35) Also das würde ich jetzt sagen, so als (56:37) Einzelstunden-Satz wäre (56:39) jetzt so der klassische Satz, (56:41) den ich kenne.Was mir (56:43) oft ein bisschen wehtut, ist eben, dass (56:44) diese Sätze halt ganz oft nicht (56:47) in den Kontrast gesetzt werden (56:49) zu dem, was es heißt, muss ich (56:51) eine Quize machen, muss ich keine Quize (56:53) machen, habe ich in irgendeiner Art und Weise (56:54) Marketing, das ich betreibe, (56:57) habe ich zusätzlich noch (56:58) Tools, Plattformen, was auch immer (57:00) es noch dazu gibt. Ich glaube, (57:03) dass es die wenigsten haben, (57:04) wie irgendwelche Juristen, (57:07) die halt dann einfach eine verrechenbare Stunde (57:09) nach der anderen runterklappern, (57:11) sondern (57:12) wenn ich 350 Euro für meine Stunde (57:14) kriege, dann mache ich davon aber einfach auch nicht (57:16) 40 in der Woche. (57:18) Absolut.Vielen lieben Dank, Tim. (57:21) Hast du zum Abschluss noch (57:23) einen Wunsch für die Branche (57:24) oder etwas, wo du sagst, ach, (57:27) das wäre super, (57:29) wenn sich das verändern würde (57:31) oder sich das weiterentwickeln würde (57:32) in den nächsten wenigen Jahren? (57:35) Ja. Also ich glaube, (57:36) wir haben jetzt vielleicht über die (57:38) letzte Stunde so ein bisschen (57:40) geschimpft über die eine oder andere (57:42) Facette der Branche.(57:44) Ich bin Teil dieser Branche und ich bin extrem (57:46) gern Teil dieser Branche. Also ich liebe es, (57:48) dass Menschen mit Menschen arbeiten. (57:51) Mein einziger Wunsch (57:52) ist, lasst es uns doch professionalisieren.(57:55) Und zwar (57:56) auf einer Ebene, wo (57:58) wir wirklich (58:00) vorne mitspielen können. (58:03) Also wenn ich mir überlege, (58:04) wie Ärztekongresse (58:06) oder Konferenzen von (58:08) Unternehmensberatern ausschauen (58:10) und dann daneben habe ich (58:12) einen Psychologenkongress oder (58:14) einen Trainerkongress (58:16) oder einen Coachingkongress, (58:18) dann merkt man einfach diese Wissenschaft (58:20) oder diese Thematik ist noch sehr jung. (58:22) Und ich freue mich drauf, (58:24) wenn ich irgendwann einmal 70 bin (58:26) und diese ganze Branche (58:28) sich einfach auf eine Ebene (58:30) professionalisiert hat, wo Coaching (58:32) nicht mehr in irgendeinem Kellerraum (58:34) bei mir daheim passiert, (58:35) wie bei so vielen, sondern halt (58:38) wirklich der Anspruch da ist, (58:40) wenn ich Führungskräftecoachings mache, (58:42) wenn ich Individualcoachings mache, (58:43) dann ist das wie (58:45) ein Herzchirurg, weil am Ende (58:47) geht es bei beiden um Menschen und um (58:49) das Leben, das sie können.(58:50) Das ist ein sehr schöner Abschluss. Ich habe noch ein Zitat (58:53) zum Abschluss von dem Zukunftsforscher (58:55) John Naisbitt, der (58:57) gesagt hat, die größte (58:59) Entwicklung der Menschheit ist nicht (59:01) KI und nicht (59:03) Technologie, sondern ein (59:05) verbessertes Verständnis (59:07) über das, was es heißt, (59:09) Mensch zu sein. (59:10) Und ich glaube, je mehr (59:12) wir lernen darüber, wie (59:14) wir funktionieren, wie wir (59:16) Entscheidungen treffen, (59:18) an welchen Stellschrauben wir wirklich etwas (59:20) verändern können und zwar effektiv verändern (59:22) können und je mehr die Coachingbranche (59:24) an diesem Lernen auch teilnimmt, (59:27) ich glaube, desto mehr (59:28) Qualifizierung können wir auch erreichen.(59:30) Das ist auch wirklich einer (59:32) meiner großen (59:34) Wünsche, also deine Professionalisierung (59:36) und meine Qualifizierung, (59:37) das wäre toll, wenn wir das mehr (59:39) sehen. Und Tim, ich (59:41) finde es großartig, dass du dir die Zeit genommen (59:43) hast. (59:46) Wir werden dich verlinken (59:47) auch, also man kann dich finden, (59:49) wenn man Fragen hat.Ich bin sehr (59:51) gespannt, was du mit diesem ganzen Wissen (59:53) wirklich auch machst. Ich bin tief zu tief (59:56) beeindruckt (59:56) von dem Verständnis, das du (59:59) hast, aber auch von deinem eigenen (1:00:01) Coachingansatz und von deinem eigenen Leistungsanspruch (1:00:04) und Mehrwertanspruch (1:00:05) und ich danke dir wirklich sehr, (1:00:08) dass du dir die Zeit für uns genommen hast. (1:00:10) Sehr, sehr gerne.Vielen lieben (1:00:11) Dank für die Einladung. Dankeschön. (1:00:14) Ja, und alle (1:00:15) weiterführenden Ressourcen, alle Links (1:00:18) findet ihr wie immer (1:00:19) in den Kommentaren.(1:00:21) Vielen lieben Dank fürs Zuhören.